Ibiza ist auf der ganzen Welt für seine Dance Music bekannt, aber das ist ein Überbegriff für verschiedene Stilrichtungen. Unsere Serie über die Musikgenres der Insel hilft euch dabei, die Partys, Clubs und DJs zu finden, die eurem Geschmack am besten entsprechen.
Als nächstes kehren wir zu Ehren des Starts der Glitterbox auf Ibiza für die Saison 2024 zurück zu den Wurzeln der Szene, in das goldene Zeitalter des Clubbings. Alles, wie wir es kennen, begann in den 70er Jahren mit dem Disco!
Die gesamte moderne Dance Music lässt sich auf den Disco zurückführen. Wir sind sicher, dass ihr bereits auf dem neuesten Stand seid, aber falls ihr Lust auf ein wenig Wohlfühl-Disco habt, hört euch unsere Playlist unten an.
Genau genommen müssen wir gestehen, dass die obige Playlist nicht ausschließlich Disco ist.
Wir haben uns die Freiheit genommen, auch etwas Synth-Pop, eine Prise Funk and Soul, modernen Pop, der sich stark an den Disco anlehnt und in etwas zeitgenössischem Disco endet – oft als Nu-Disco bezeichnet – hinzuzufügen.
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Was Ibiza betrifft, ist die Glitterbox die funkelnde, moderne Manifestation des Disco auf der Insel. Im Theatre im Main Room werdet ihr viele Publikumsfavoriten hören, wobei klassischer Disco neben House Music gespielt wird.
Vielleicht werdet ihr sogar mit einer Live-PA von einer zertifizierten Disco-Diva verwöhnt?
Nebenan im Club Room findet ihr jedoch eine moderne Interpretation des Disco, gespielt von einigen der besten DJs der Welt. Wir sprechen von Namen wie DJ Harvey, Horse Meat Disco, Dan Shake, Natasha Diggs und Luke Solomon.
Die Glitterbox balanciert besser als jede andere Clubnacht schnulzige Nostalgie mit Glaubwürdigkeit
Wenn ihr es etwas intimer mögt, vielleicht mit einem älteren Publikum, dann ist Freddies Disco im Pikes ein weiterer Ort, wo ihr wahrscheinlich sowohl Old-School- als auch Upfront-Disco finden werdet. An ausgewählten Abenden könnte auch Pachas Funky Room mit den DJs Pippi und Willie Graff genau das Richtige für euch sein.
So sieht es im Moment aus, aber wo hat der Disco angefangen?
Am Anfang
Der Disco, der in den frühen 70er Jahren in New York und Philadelphia an Bedeutung gewann (aber bald die Welt eroberte), ist der Urvater der gesamten Dance Music. Der Name stammt von dem französischen Wort diskothèque, was wörtlich „eine Bibliothek von Schallplatten“ bedeutet.
Ansteckend funky und tanzbar, wie ihr sicher bereits wisst, ist die Disco-Music mit Gitarren, Keyboards, Synthesizern, verschiedenen Arten von Schlagzeug und sowohl Bläser- als auch Streichergruppen auf kraftvollem Gesang arrangiert.
Es ist eine der ersten Musikarten, die 64 Kanäle in ihrer Komposition verwendet. Aufgrund seiner Komplexität im Vergleich zu anderen Musikformen der damaligen Zeit stieg die Bedeutung des Mixdowns und die verstärkte Abhängigkeit von Studiotechnik.
New Yorker Etablissements wie das Studio 54 in Manhattan und das The Loft am Broadway erlangten Berühmtheit für ihren Disco-Soundtrack, exklusive Einlasskriterien, Berichte über rücksichtslosen Hedonismus und eine Top-Kundschaft, zu der Liberace, Madonna, Andy Warhol, Liza Minelli und Nile Rodgers gehörten.
Die schillernden Teilnehmer trugen extravagante Outfits von Promi-Designern, die aus lockeren Kleidungsstücken und Blumendrucken bestanden.
Diese Institutionen wurden zum Fundament des modernen Clubbings.
Auf breiterer Ebene wurde der Disco durch das Kino populär gemacht, durch Filme wie Saturday Night Fever mit John Travolta in der Hauptrolle.
Schaut euch all die zeitlose Ikonografie an, die uns der Disco gegeben hat, von der schimmernden Discokugel über Schlaghosen und Mode bis hin zu Stilettos. Sein Vermächtnis ist mehr als nur Musik. Es ist Mode.
DISCO nervt?
Die scheinbar unaufhaltsame Popularität des Disco brach auf die abscheulichste Art und Weise zusammen. Seine universelle Anziehungskraft lies das Establishment die Nase rümpfen, welches sich in den späten 70er Jahren verschwor, um die Glaubwürdigkeit des Disco zu torpedieren. Es folgte ein Aufstand der Zwietracht.
Der anstößige Radiomoderator und Rockkenner Steve Dahl vom Radiosender WLUP aus Chicago war das Sprachrohr der Bewegung DISCO SUCKS!. Dahl organisierte während eines Baseballspiels der Major League zwischen den White Sox der Stadt und dem erbitterten Rivalen Detroit Tigers eine Vinyl-Verbrennung.
In der Halbzeitpause des Spiels wurde im Mittelfeld eine riesige Menge an Platten verbrannt. Die Nacht wurde als Disco Demolition Night bekannt und mobilisierte Menschenmassen, die doppelt so groß waren wie der Comiskey Park. Es kam zu Unruhen.
Der Ausdruck „kulturelle Sabotage“ war noch nie so treffend.
Die Anti-Disco-Bewegung hatte starke rassistische und homophobe Untertöne. Die Gegenreaktion war in vielerlei Hinsicht vorhersehbar. Dies war eine der ersten Bewegungen, die von Schwarzen und Schwulen angeführt wurden, die sich in die Mainstream-Popkultur integriert hatten.
Die Hasskampagne funktionierte weitgehend. Disco wurde über Nacht zum Schimpfwort. Er wurde von cool und trendy zu gesättigt, veraltet und geschmacklos. Aus der Stadt gejagt, blieb dem Disco und seinen größten Protagonisten keine andere Wahl, als sich in den Schatten zurückzuziehen.
Ist der Disco ausgestorben? Ganz im Gegenteil, abseits des Rampenlichts blühte er noch einmal auf.
Politisch und sozial befand sich die Welt im Umbruch, als die Menschheit in die 80er Jahre eintrat. Mitte des Jahrzehnts war der Disco zu einem neuen Sound mutiert, der aus Chicago stammte und als House-Music bekannt war. Tot? Der Disco wurde wiedergeboren.
Hier findet ihr unsere anderen Musik-Guides:
Zum ersten Mal auf Ibiza: House Music
- Tech House
- Deep House
- Afro House
Zum ersten Mal auf Ibiza: Garage
Zum ersten Mal auf Ibiza: EDM
Zum ersten Mal auf Ibiza: Techno
- Melodic Techno
Zum ersten Mal auf Ibiza: Minimal Music
Zum ersten Mal auf Ibiza: Reggaeton
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Dieser Bericht ist Teil unserer Serie Zum ersten Mal auf Ibiza mit vielen nützlichen Informationen für euch - damit ihr wirklich das Maximum aus eurem Aufenthalt auf Ibiza rausholen könnt.
Tickets für alle Termine der Glitterbox sind ab sofort im Verkauf und unten erhältlich.