Partyhauptstadt der Welt, Ibiza hat sich diesen Ruf dadurch verdient, genau dies zu sein.
Von Montag bis Sonntag während des Sommers, Tag und Nacht, finden zu jeder Zeit zahlreiche Partys statt. Die Auswahl ist konkurrenzlos. Nirgendwo sonst findet man diese Partydichte.
Bei einer Vielzahl von Optionen kann es ein wenig überwältigend sein, sich zu entscheiden, wohin man gehen soll, insbesondere für Neuankömmlinge.
Das Geheimnis, egal ob ihr neu dabei seid oder erfahrene Clubber, ist es, die Partys auszuwählen, auf denen euch die Musik am besten gefällt.
Um euch die Arbeit zu erleichtern, haben wir praktische Anleitungen zu all den verschiedenen Musikarten zusammengestellt, die ihr hier finden könnt. Es ist für jeden etwas dabei.
Unsere Reihe zu den hier gefundenen Genres hilft euch, die Partys und Clubs zu finden, die am besten zu eurem Geschmack passen.
House Music
House ist mit Abstand das am weitesten verbreitete Musikgenre auf der Insel. Die Sonne und House gehen einfach Hand in Hand. Das ist eine Untertreibung – sie sind ein Match made in Heaven! Seit der legendäre DJ Alfredo in den 80er Jahren Platten aus den USA importierte, um sie während seiner Sets im Amnesia zu spielen, hat Ibiza die House Music ins Herz geschlossen.
Wir sind sicher, dass euch Songs mit Namen wie MK, Duke Dumont und Meduza bekannt sein werden. Nun, das ist House Music (zumindest in ihrer breitesten Einsteigerklasse. Und das ist ein guter Anfang!). Später könnt ihr etwas über Lil' Louie, Marshall Jefferson und Frankie Knuckles erfahren. WEITERLESEN
Techno
Techno hat normalerweise den gleichen 4/4-Takt wie House, aber die beiden Stile unterscheiden sich. Tauscht Kickdrums gegen Bassdrums aus und ihr seid dem Ganzen schon etwas näher. Techno ist dunkler, schneller und wohl raffinierter als House. Es geht viel um die Einstellung und er umfasst ein etwas höheres Konzept.
Der auf Ibiza zu findende Techno wird größtenteils durch eine balearische Linse gefiltert. Er ist ziemlich progressiv im Sound, selten mehr als 134 BPM und gemischt mit viel Deep und Tech House. Es wäre nicht ungewöhnlich, ein bisschen Trance zu hören, der in den Mix geworfen wird. WEITERLESEN
Tech-House
Tech House ist ein Untergenre von House, das Elemente von Techno entlehnt – im Grunde ein Hybrid. Und ein sehr beliebter noch dazu. Wenn es in den letzten zehn Jahren eine dominante House-Sorte gegeben hätte, dann wäre es Tech. Das gilt auf Ibiza genauso wie in den meisten Städten auf der ganzen Welt.
Im Vergleich zu geradliniger House-Musik werden erhebende Komponenten wie Piano-Riffs entfernt, wodurch Tech stählerner, vielleicht sogar launischer wird. WEITERLESEN
DEEP HOUSE
Deep House ist seidenweich. Er verfügt über weichere Pads, geräumige Percussion und gedämpftere Basslines, die zum Rollen neigen - es gibt weniger "Drops", was ihn zu einer weniger aggressiven Form von House macht. Diese Unterscheidung könnte einige dazu bringen, Deep House als einen organischeren Sound anzusehen, aber versteht uns nicht falsch. Auf der richtigen Party, mit dem richtigen DJ und der richtigen Crowd kann Deep House die Tanzfläche so richtig in Bewegung bringen. WEITERLESEN
Afro House
Mit einheimischen Instrumenten und musikalischen Elementen aus der afrikanischen Kultur fügt der Afro House dem Deep House Tribal-Töne hinzu. Das offensichtlichste Beispiel für diesen Musikstil ist der Gastgeber der Samstage im Hï Ibiza Black Coffee, der seine Art von House Music auf die globale Bühne gebracht hat.
Ende der 90er Jahre in Südafrika und Angola entstanden, bekommt er jetzt, etwa 25 bis 30 Jahre später, endlich seine verdiente Beachtung. WEITERLESEN
melodic techno
Der Melodic Techno ist (gewissermaßen) eine Techno-Ableitung und eine arpeggierte Form der Dance Music, die sehr euphorisch ist. Der Stil entstand in den Jahren um 2015 und wurde von Tale Of Us sowie ihrem Label Afterlife und ihrer gleichnamigen Party-Serie stark verfochten.
Er wird am besten als Rezept anstatt als eine einzelne Zutat beschrieben. Ein Set könnte man als Melodic Techno bezeichnen, aber einzelne Tracks so zu bezeichnen, ist nicht ganz korrekt. Sehr oft ist der Melodic Techno eine stimmungsvolle Mischung aus Techno und Deep House.
Seine Kritiker argumentieren, es sei nur Progressive House unter einem anderen Namen. WEITERLESEN
Minimal
Minimal ist weniger ein Genre, mehr eine Produktionstechnik. Man kann also Minimal House oder Minimal Techno haben. Das Konzept beinhaltet das Entfernen von Kanälen, um die nackten Knochen zu belassen. Bescheidene musikalische Elemente bleiben als wesentliches Rückgrat übrig, wo fast alle Hilfsorgane entfernt werden.
Da sie aus weniger bestehen, brauchen Minimal-Tracks ein gewisses „Etwas“, um den Zuhörer zu fesseln. Die Tracks müssen das Potenzial ihrer begrenzten Komponenten maximieren. WEITERLESEN
edm
EDM (steht für Electronic Dance Music) ist ein Amerikanismus, ein Sammelbegriff für alles, was unter das Dach der Dance Music fällt, sei es Big Room House, Dubstep, Trance oder Moombahton.
Es ist das, was man am besten als Mainstream-Dance Music oder kommerzielle Dance Music beschreiben könnte – das Zeug, das ihr in den Charts und auf den Hauptbühnen der Festivals hört. Im Grunde alles mit einem Beat, zu dem ihr tanzen könnt, wobei eure Eltern vielleicht den Namen einiger DJs erkennen – aber wahrscheinlich hassen sie sie! Denkt an Calvin Harris, David Guetta, Swedish House Mafia und Co. WEITERLESEN
Garage
Garage ist ein Genre der Dance Music, das durch die Piratenradiokultur gedieh und sich in die Klanglandschaft Londons einbettete, aber seitdem in sonnenverwöhnten Urlaubszielen in ganz Europa – einschließlich Ibiza – zu Hause ist.
Während Garage die gleiche 4/4-Klangsignatur haben kann, die in House und anderen Formen der Dance Music zu finden ist, unterscheidet er sich dadurch, dass er oft einen Takt "überspringt", daher der Begriff "2-Step". Fügt ein paar Ragga-Growls, Soulstress-Vocals und Dub-Sirenen hinzu und schon habt ihr unverfälschten UKG. WEITERLESEN
Reggaeton
Reggaeton ist das spanischsprachige Musikgenre, dessen lateinamerikanische Rhythmen eure Hüften erobern und dessen aufreizend eingängige Texte euch nicht aus dem Kopf gehen werden.
Dieses Underground-Latin-Genre, das seinen Ursprung in den bescheidenen Vierteln von Puerto Rico und Panama hat, entstand in den 90er Jahren aus der Fusion von jamaikanischem Reggae mit amerikanischem Hip-Hop, begleitet von einem Dembow-Rhythmus. Auch wer sich nicht unbedingt mit Reggaeton auskennt, wird sicherlich den dazugehörigen Tanzschritt Twerkin' kennen. WEITERLESEN
DISCO
Vielleicht jene Musikrichtung, die am wenigsten vorgestellt werden muss. Wer kennt, ja liebt den Disco nicht?
Die gesamte moderne Dance Music lässt sich auf den Disco zurückführen. Der Disco wurde in den 70er Jahren in New York und Philadelphia bekannt und ist der Urvater. Der Name leitet sich vom französischen Wort diskothèque ab, was wörtlich „eine Bibliothek von Schallplatten“ bedeutet.
Ansteckend funky und tanzbar, abgesehen von der Musik, hat uns der Disco eine zeitlose Ikonographie geschenkt. Sein Vermächtnis ist mehr als nur Musik. Es ist Mode. WEITERLESEN
Weitere Erläuterungen
Auf den Seiten unserer Website und in Gesprächen im Allgemeinen werdet ihr auch auf die Begriffe "kommerzielle" oder "Mainstream"-Partys sowie "Underground"-Partys stoßen.
Kommerziell/Mainstream bezieht sich in diesem Fall typischerweise auf Partys, auf denen EDM (Eletronic Dance Music) oder zugängliche House-Musik gespielt wird - die Art, die die meisten Leute aus dem Fernsehen, den offiziellen Musikcharts und dem Radio kennen. Die einzelnen Tunes sind bekannt und enthalten oft Texte mit einem Refrain und Strophen.
Auch Reggaeton-Partys können in diese Kategorie fallen. Während sich dieser Musikstil in Nordeuropa noch im Aufbau befindet, ist er hier in Spanien, Italien und auf dem amerikanischen Kontinent schon super beliebt. Die Reggaeton-Partys auf Ibiza gehören vom Eintritt her zu den teuersten, sind aber auch die, die am stärksten besucht werden.
Damit kommen wir zum "Underground", da ist es ein bisschen verworrener...
Wie "underground" kann man wirklich sein, wenn man 50 €+ für den Eintritt verlangt, die Partys mit riesigen Plakatwänden mit dem Gesicht des DJs an mehreren Stellen auf der Insel bewirbt und eine Agentur für Werbekampagnen bezahlt?
Nun, objektiv betrachtet, nicht wirklich! Wenn wir jedoch von "Underground" sprechen, meinen wir damit Partys, auf denen Tech-House- und Techno-DJs auftreten (von denen einige ehrlicherweise wahre Kassenschlager sind).
Denkt nur an Marco Carola, The Martinez Brothers und Jamie Jones. Diese DJs und andere von ähnlichem Format sind auf Ibiza eine Berühmtheit. Dennoch wissen weltweit betrachtet die meisten nicht, wer sie sind oder welchen Sound sie spielen, es sei denn, man interessiert sich für diese Art von Musik.
Gibt es auf Ibiza also einen echten Underground?
Aber natürlich! Wir haben lange genug gelebt und sind genug gereist, um zu wissen, dass es überall Underground-Clubs gibt - solange man bereit ist, danach zu suchen. Wenn ihr euch also die kommerziellen Partys meiden wollt, habt ihr auf Ibiza auch dafür eine reichhaltige Auswahl.
Auf der Insel gibt es eine florierende Szene von einheimischen DJ-Talenten. Auch wenn ihr vielleicht noch nie von ihnen gehört habt, sind einige dieser Künstler sogar besser als die berühmten Namen. Sie legen in verschiedensten Bars und kleinen Clubs auf Ibiza auf, und das oft kostenlos oder zumindest sehr preiswert.
Wenn ihr neugierig geworden sind, empfehlen wir euch als guten Ausgangspunkt das Akasha, das im Las Dalias im Norden der Insel ansässig ist.
Außerdem gibt es die Multivenue Pikes, die zugegebenermaßen schon recht bekannt ist und einen guten Ruf genießt. Das Pikes schafft es dennoch immer wieder, sein Profil mit respektierten Underground-DJs zu schärfen.
Für das Pikes muss man mindestens 25 Jahre alt sein und sich im Voraus über die Website auf die Gästeliste setzen lassen, um Einlass zu erhalten. Wehe, wenn ihr versucht, unangemeldet zu erscheinen. Das ist der Weg zu einem höflichen, aber bestimmten "Nein, tut mir leid, heute Abend nicht".
Wir kratzen hier allerdings nur an der Oberfläche. Um den "Untergrund"-Charakter zu bewahren, werden wir hier nicht zu sehr ins Detail gehen. Der Nervenkitzel liegt ja in der Jagd nach den nicht so bekannten Venues, also recherchiert bitte selbst. Wir empfehlen euch unser Forum als eine großartige Quelle, um sich zu informieren und die Community über eure Funde zu informieren.
Fragt uns bitte auch nicht nach Villa-Partys. Dazu können wir euch nichts sagen, weder hier noch auf unseren sozialen Kanälen. Einladungen sind in der Regel den sehr gut vernetzten Leuten vorbehalten, und obwohl es nicht unmöglich ist, eine zu bekommen, müsst ihr euch selbst darum kümmern. Viel Glück!
Weitere Begriffe
Ein weiterer Begriff, der auftauchen könnte, ist "retro".
Er bezieht sich auf Partys, bei denen Nostalgie das Hauptverkaufsargument ist. Denkt an die Musik der 90er und frühen Nullerjahre: Funky House, Trance und Balearic Beat in Hülle und Fülle. Manchmal kitschig, manchmal richtig cool.
Der Clockwork Orange Weekender ist vielleicht das beste Beispiel dafür, aber es gibt auch noch andere.
Diese Partys haben in der Regel ein älteres Publikum, das erwachsen geworden ist, eine Familie gegründet hat und nicht mehr jedes Wochenende feiert. Einige von ihnen haben sogar Enkelkinder! Aber sie finden immer noch die Zeit, einmal im Sommer ihre Jugend wieder aufleben zu lassen, indem sie jedes Jahr nach Ibiza pilgern.
Obwohl diese Partys eher von älteren Clubbern besucht werden, ziehen sie auch junges Blut an, und sie machen wirklich Spaß. Die alte Garde hat es immer noch drauf!
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Dieser Artikel ist Teil unserer Ibiza Virgins' Guides, vollgepackt mit Informationen, wie ihr das Beste aus eurem Aufenthalt auf Ibiza herausholen könnt. Schaut sie euch an.
HEADER IMAGE | von Pablo Dass
