Eine der Weltkulturerbestätten Ibizas, die phönizische Siedlung in Sa Caleta, soll ein neues Informationszentrum erhalten, dessen eigene Geschichte ebenso faszinierend ist. Wenn ihr schon einmal in der Gegend wart, vielleicht um den Strand Bol Nou und seine schwindelerregenden roten Klippen zu besuchen, habt ihr die Ruinen der kleinen phönizischen Stadt gesehen, die auf etwa 650 v. d. Z. zurückgeht, aber erst in den 80er Jahren entdeckt wurde.
Möglicherweise habt ihr auch einige ziemlich seltsame zylindrische Strukturen im Boden gesehen, die an verlassene Swimmingpools erinnern, mit Graffiti bedeckt sind und über miteinander verbundene Tunnel verfügen. Ihr könnt sie auf der Karte rot eingekreist sehen.
Es handelt sich dabei um die Gehäuse von Flugabwehrbatterien, die während des spanischen Bürgerkriegs 1936/37 errichtet wurden und die am besten erhaltene einer ganzen Reihe von Anlagen entlang der Südküste sind. Diese wurden errichtet, um Ibiza-Stadt und den Flughafen, damals ein Militärflugplatz, vor Luftangriffen zu schützen.
Nun hat Ibizas Inselregierung die Batterien zum „Kulturdenkmal“ (BIC) erklärt, weil sie ein „greifbares Zeugnis unserer Vergangenheit“ sind und erhalten werden sollen. Ihre bloße Präsenz erzählt eine Geschichte des schrecklichen Bürgerkriegs in Spanien, als hier auf Ibiza einige sehr schlimme Dinge passierten, und auch des Zweiten Weltkriegs, als die Batterien während des gesamten Konflikts voll besetzt und in Alarmbereitschaft waren. Obwohl Spanien während des Krieges scheinbar neutral war, versuchte Hitler, seinen großen Bewunderer Franco zu überreden, auf der Seite der Achsenmächte in den Konflikt einzutreten, was die Vorbereitung auf mögliche Bombenangriffe der Alliierten zur Folge hatte.
Nachdem die Batterien nun zu BIC erklärt wurden, gibt es Pläne, sie in ein Informationszentrum für die Siedlung umzuwandeln. Dessen volle Größe und Ausmaß ist noch nicht bekannt, da weiterhin Ausgrabungen stattfinden und neue Entdeckungen gemacht werden.