Sie sind hier

Restaurant-Review: Sora Sushi Bar, Marina Village

Erlesene traditionelle japanische Rezepte, die direkt vor euren Augen zubereitet werden.

Wie jeder Fan japanischem Essen bestätigen wird, liegt ein Großteil der Freude an dieser Küche in der Zubereitung. Ob man einfach zusieht, wie Teller mit Sushi auf einem Fließband aus der Küche kommen, oder sich von einem Koch auf einem Teppanyaki etwas brutzeln lässt – die japanische Küche ist immer ein intensives und emotionales Erlebnis.

Ein besonders eindrucksvoller Ausdruck davon ist es, die handwerklichen Fähigkeiten eines Sushi-Kochs aus nächster Nähe zu sehen. In der kürzlich eröffneten Sushi Bar Sora im Marina Village ist dies besonders eindrucksvoll zu erleben, mit einer Show-Cooking-Bar, an der zwölf glückliche Gäste bequem Platz finden.

Ein Platz in der ersten Reihe ist zweifellos die beste Art, die Aromen und die Kunst des Sushi zu genießen. Der Besitzer, der Madrider Unternehmer Julio Vicioso, hatte schon lange den Wunsch, ein offenes Restaurant zu eröffnen und sich mit seinem Freund, dem Chefkoch Alper Oktay, zusammenzutun. Nach langem Beharren zahlte sich seine Überredungskunst aus und Chefkoch Oktay, der 8 Jahre lang Chefkoch im Nassau Beach Club war, willigte schließlich ein. Das Ergebnis dieser Partnerschaft ist die Sushi Bar Sora.


Das Marina Village-Projekt entwickelt sich zu einem kulinarischen Magneten im Herzen von des Jachthafens Botafoc in Ibiza-Stadt und so liegt die Sushi Bar Sora inmitten von anderen netten Restaurants. Aber trotz der kleinen Größe war hier bei unserem Besuch am meisten los, fast jeder Tisch auf der Außenterrasse war reserviert - das ist ja immer schon ein sehr vielversprechendes Zeichen! Erwartungsvoll nahmen wir also unsere Plätze an der intimen Bar ein.

Alle Elemente, die man von einem authentischen japanischen Restaurant erwartet, waren vorhanden – die Höflichkeit gegenüber dem Kunden, die minimalistische Dekoration und traditionelle Kleidung und natürlich die makellose Arbeit mit den Messern und der liebevolle Respekt gegenüber den Produkten.

Der peruanische Koch Shuver Serrano war unser erfahrener Handwerker für den Abend und als wir uns hinsetzten, röstete er bereits Foie-Gras-Scheiben mit einem Bunsenbrenner. Eine beiläufige Frage nach Sushi-Rollen wurde von Chef Oktay streng mit „Aqui NO hay rolls“ (hier gibt es KEINE Rollen) zurückgewiesen – ein willkommenes Zeichen für die traditionellen Werte der Sushi Bar Sora.

Sora bezieht seinen Fisch, insbesondere den Mittelmeer-Thunfisch, von Balfego, dessen Produkte von AENOR mit dem Zertifikat der höchsten Güteklasse für Rückverfolgbarkeit, Exzellenz und Nachhaltigkeit ausgezeichnet wurden. Daher warteten wir voller Vorfreude auf den Beginn der Performance.


Zuerst wurden fein geschnittene Usuzukuri aus Thunfisch, Hamachi (Bernsteinmakrelen) und Lachs in Blütenblättern um ein Mittelstück aus Corvina in der traditionellen Chrysanthemenform angeordnet, bevor sie in Soja- und Austernsauce und rauchigem Sesamöl mariniert wurden. Zuzusehen, wie die durchscheinenden Fischscheiben vor unseren Augen zubereitet werden, ist eine Lektion für sich; Chefkoch Shuver hat uns freundlicherweise die verschiedenen Bewegungen und die daraus resultierende Dicke jeder Version des Sashimi-Schnitts erklärt.

Chef Shuver war verständlicherweise stolz, uns einzuladen, sein klassisches Ceviche zu probieren. Die frische Corvina war perfekt, aber es war die Schärfe seiner kräftigen gelben peruanischen Chilis, von denen viele in die Süßkartoffelscheiben eingezogen waren, die wirklich das Besondere ausmachte.

Als nächstes wurden wir von zwei typischen Tatargerichten von Sora verzaubert:

Der elegant angerichtete Thunfischbauch „Toro“ war cremig mit einer ganz subtilen Note von Trüffel und Frühlingszwiebeln und wurde zusätzlich durch das Knacken der salzigen Lachseier verfeinert.

Als nächstes servierte er eine Schüssel Thunfisch-Tartar, in präzise Würfel geschnitten, mit Spiegelei und Glasnudeln, garniert mit dünnen Chilifäden, japanischem Chilipulver, Sesam und einem Shiso-Blatt. Dieses unglaubliche Gericht packt einen im Rachen und lässt einen nicht mehr los.

Auch beim traditionellen Nigiri wird viel Fantasie an den Tag gelegt.

Mit auf den Punkt gegartem Reis zeigten unsere drei Nigiri perfekt, wie sehr sich die Köche anstrengen, um Raffinesse und Originalität zu erreichen:

Hamachi-Nigiri mit Enoki-Pilzen, über der Flamme gebratenes Lachs-Nigiri mit japanischer Mayo, Chili und Limettenschale und Thunfisch-Nigiri, beträufelt mit geschmolzenem Wagyu-Fett und garniert mit einem Löffel Kaviar!


Während unser Team von einem trockenen spanischen Sauvignon Blanc von Javier Sanz in Rueda beeindruckt war, fanden wir, dass ein paar Flaschen eiskaltes Sapporo-Bier ebenfalls die perfekte Begleitung zu den rohen Fischgerichten waren.

Einer der zusätzlichen Vorteile, wenn man den Koch neugierig befragt, während man an der Sushi-Bar sitzt, ist, dass man gelegentlich zusätzliche Leckerbissen bekommt. Ein typisches Beispiel: Als uns beim Thunfischbauch-Nigiri, das über einem Stück japanischer Holzkohle angebraten wurde, das Wasser im Mund zusammenlief, bekamen wir eine Gratisprobe. Diese unglaublichen Häppchen boten jede Menge Geschmack in nur einem Bissen.

Eine weitere unerwartete und sättigende Überraschung waren die dicht gepackten Schweinefleisch-Gyozas, mit einer Scheibe gereiftem und geräuchertem Wagyu-Rindfleisch auf jedem Stück.


Zum Nachtisch erfreuten wir uns an einem Trio der besten Mochis aller Zeiten – Schokolade, Kokosnuss und Passionsfrucht. Auch diese unterstrichen wieder die Tatsache, dass Chefkoch Oktay Lieferanten gefunden hat, die die allerbesten authentischen japanischen Produkte liefern können.

Es gibt kaum einen besseren Weg, dieses aufregende Essen abzurunden, als mit einem Glas japanischen Blended Whiskey. Honigweicher Suntory Hibiki in einem Glas voller Eis ist ein ausgezeichneter Digestiv für die vorangegangenen rohen Fischgerichte.


Viele Restaurants kommen und gehen auf Ibiza, daher ist es eine Freude zu sehen, dass ein erst kürzlich eröffnetes Projekt so schnell ein Erfolg wird. Alle Tische waren besetzt, die Küche war ausgezeichnet und der flotte und charmante Service, der durch die Geschäftigkeit perfektioniert wird, ließ den Abend im Sora wie im Flug vergehen.

Wenn ihr so richtig in das fesselnde Sora-Erlebnis eintauchen möchtet, bucht einen Platz in der ersten Reihe an der Show-Cooking-Bar, um die Zubereitung genauso zu genießen wie das exquisite Essen.

Passende Seiten

Datum auswählen