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Restaurant-Review: Casa Linda, einfache mediterrane Küche mit viel Kreativität

Dieses Restaurant strahlt Charme und Gemütlichkeit aus und serviert erstaunliche mediterrane Gerichte mit Originalität und Stil.

Das Casa Linda (wörtlich "schönes Haus" auf Englisch) liegt auf einer Außenterrasse inmitten des üppigen Grüns in den Gärten des Boutique-Hotels Jardines de Palermo, etwas außerhalb von San José, und macht seinem Namen alle Ehre.

Die Einrichtung fügt sich wunderbar in die Umgebung mit den alten Steinmauern ein. Insgesamt ist das Restaurant ein traumhafter Zufluchtsort für alle, die im Hochsommer dem hektischen Treiben auf dieser herrlichen Insel entfliehen möchten.

Den Sonnenuntergang kann man zwar nicht direkt sehen, aber die Farben des Himmels im Westen bilden eine leuchtende Kulisse für ein einzigartiges Abendessen.


Das Casa Linda kann auf ein beeindruckendes kulinarisches Erbe zurückblicken. Es entstammt der Idee von Tomas Abellán, dem Sohn des gefeierten Chefkochs Carles Abellán, der das mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnete Casa Luz in Barcelona leitet. In diesem Restaurant liegt der Schwerpunkt darauf, die Hauptzutat hervorzuheben, ohne sie mit dominanten Saucen oder Gewürzen zu bereichern.

Unsere Kellnerin und das gesamte Servicepersonal waren den ganzen Abend über professionell, zugänglich, diskret und stets aufmerksam.


Lasst das Festmahl beginnen!

Es begann mit einigen charakteristischen Cocktails und Mocktails: dem Tomatini-Cocktail, dem La Linda und dem Mule. Sie waren alle hervorragend, also solltet ihr vielleicht alle drei probieren!

Nachdem wir gebührend getrunken hatten, entschieden wir uns, Wein zu den Vorspeisen zu bestellen. Die Kellnerin empfahl einen Verschnittwein, einen Rosé namens Misturas und einen aromatischen, gut ausgewogenen Verdejo.


Als Erstes gab es eine Gilda nach baskischer Art mit einigen der leckersten Sardellen, die wir je gegessen hatten, zusammen mit saftigen Austern Nr. 2 in einer pikanten, leicht säuerlichen Sauce aus den in Spanien als Piparras bekannten Chilischoten.

Es folgten weitere Sardellen, diesmal die besten der kantabrischen Küste. Serviert auf spezieller, hauchdünner, hausgemachter Focaccia und geräucherter Butter aus Barcelona schmeckten sie himmlisch.

Dann gab es eine klassische Aioli mit Sauerteigbrot – das Werk des berühmten ibizenkischen Meisterkochs David Reartes. Wir fanden heraus, dass es mit einer Starterhefe hergestellt wurde, die vor über 40 Jahren in Italien entstanden ist!

Was folgte, war eine Neuerfindung des typisch spanischen Gerichts Thunfisch-Kartoffel-Salat: der Alaska-Königskrabben-Salat. Ein Gourmet-Genuss! Der Ibizan Bikini - ein getoastetes Sandwich mit hochwertigem Trüffel, Schinken und erstklassigem Käse - war einfach unwiderstehlich!

Dann kamen noch weitere Vorspeisen. Dazu gehörte ein roher Zitronenfisch – zubereitet nach Hamachi-Art – in einer Vinaigrette aus geriebener Limette, Trauben, Salz und einem Hauch Mezcal, der ihm ein herrlich rauchiges Aroma verlieh.

Dann wurde ein Thunfisch-Tartar serviert, aber nicht so, wie wir es kennen. In diesem Fall wurde der Thunfisch durch drei verschiedene Tomatensorten ersetzt. Nico beschrieb es als das, was man auf Spanisch ein Trampantojo nennt, was so viel heißt wie ein Gericht, das einem anderen ähnelt.

Und wir erkannten sofort, warum: Konsistenz und Aussehen stimmten mit dem Original überein, und sogar der Geschmack ähnelte dem Original, und zwar durch die reichhaltige, leicht pikante Wasabi-Sauce, die dazu gereicht wurde.

Das Beste daran ist, dass die Gäste das Tomatengericht in Form von Tacos selbst zubereiten. Die Tacos werden aus Kapuzinerkresseblättern - auf Spanisch Cappuchina genannt - statt aus Maisteig nach mexikanischer Art zubereitet. Jeder Taco war ein echter Spaß und absolut köstlich.

Obwohl die Vorspeisen sättigend und nahrhaft waren, machten wir uns gleich an das Hauptgericht, das direkt vom Grill kam.

Wie vorher mussten wir auch für das Hauptgericht - Lamm-Saam - Tacos zubereiten, diesmal mit Römersalatblättern. Serviert mit einem erfrischenden, tzatzikiartigen Joghurtdressing und eingelegter Gurke war es ein zarter, verlockender Triumph der nahöstlichen Gastronomie!


Schon erschöpft von dieser Fülle an kulinarischen Genüssen erreichten wir die letzte Runde: die Desserts! Wie ihr euch inzwischen denken könnt, hatte das Casa Linda auch hier einige bemerkenswerte Tricks auf Lager.

Als erstes kam eine meisterhafte Neuinterpretation des katalanischen Klassikers, des Schokoladenbrots. Mit feinstem Salz und Öl, einer cremigen Ganache, Sauerteigbrot-Eiscreme und Croutons war es ein Meisterwerk der Kreativität.

Was könnte dies übertreffen?

Die Antwort kam in Form eines XXL-Flans, also einer Crème Caramel, wie ihr sie noch nie erlebt habt. Im Casa Linda gelingt es dem Team, regionale Gerichte wie die alltägliche Crème Caramel neu zu interpretieren und daraus ein Dessert zu kreieren, das euch dazu bringt, all eure Vorurteile gegenüber der traditionellen Küche zu überdenken. Ganz einfach: es ist magisch!


Das Casa Linda bietet jeden Abend mehrere Zeitfenster an, die um 20:00 Uhr beginnen und um 23:00 Uhr enden. Dienstags ist es geschlossen.

Aber verlasst euch nicht auf unser Wort; reserviert ruhig selbst einen Tisch für euch und eure Gruppe, um dieses außergewöhnliche Restaurant zu erleben.

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