Album des Monats | Explorer Vol. 1 von Adam Beyer

Eine Reise durch die vielen Facetten des modernen Techno von Drumcode.

Künstler: Adam Beyer
Titel: Explorer Vol. 1
Label: Drumcode
Veröffentlicht: am 11. Juli

Sound: Tief im Weltraum empfängt ein Entdeckungsschiff ein Notsignal und muss es untersuchen, aber bösartige kosmische Kräfte sind am Werk


Album-Review

Explorer Vol. 1 ist das erste Studioalbum des schwedischen Techno-Schwergewichts Adam Beyer seit über zwei Jahrzehnten – eine mutige Rückkehr, die seinen Status als eine der beständigsten Kräfte des Genres bekräftigt. Mit 16 Tracks liefert Beyer ein Werk, das ebenso treibend wie raffiniert ist und seine Fähigkeit unter Beweis stellt, sich weiterzuentwickeln und gleichzeitig dem Puls der Tanzfläche treu zu bleiben.

Den Auftakt des Albums bildet Silent Mapping, ein langsames, filmisches Stück, das sofort das Gefühl einer Weltraumerkundung weckt. Es beginnt mit stimmungsvollen Pads und tiefem Hall, wobei Texturen, Klänge und Impulse im gesamten Stereofeld erscheinen.

Nach und nach ertönt eine Kick-Drum und der Track baut sich Schicht für Schicht auf, bis man mit Lichtgeschwindigkeit vorwärtsgetrieben wird und in eine dichte, sich entwickelnde Klanglandschaft eintaucht, die teils wie ein Science-Fiction-Soundtrack, teils wie eine Techno-Meditation wirkt.

Alto wechselt den Gang mit einer treibenden Offbeat-Bassline, die dem Track klassische Dancefloor-Energie verleiht. Gespickt mit mutigen, strukturierten Synth-Stabs, die an Electro der späten 2000er und frühen 2010er Jahre erinnern (denkt an den frühen Deadmau5), vermittelt der Track ein nostalgisches Gefühl und ist dennoch von Modernität durchdrungen.

Gesprochene Vocals durchschneiden den Mix und verleihen ihm eine raue, nachdenkliche Note, während ein absteigendes Arpeggio im letzten Abschnitt ein Gefühl von Bewegung und Spannung hinzufügt, als würde man in die Schwerkraftquelle eines dunkleren, tieferen Ortes gezogen werden.

Explorer und Waypoint setzen noch einen drauf und sind die Dancefloor-Waffen des Albums für die Spitzenzeit.

Angetrieben von druckvollen Drums und energetischen, rollenden Basslines vermitteln beide ein Gefühl der Dringlichkeit und sind konzipiert, um den Puls in die Höhe zu treiben. Das ist Adam Beyer in vollem Gange, präzise konstruiert für maximale Wirkung.

The Distance Between Us orientiert sich an der nostalgischen Ästhetik der 80er, jedoch mit einem deutlich modernen Touch. Angetrieben von einer weiteren rollenden Basslinie und frischen, gezupften Synths, gepaart mit rhythmischen Toms, nähert es sich Synthwave-Texturen, ohne jemals seinen clubtauglichen Schwung zu verlieren.

Im weiteren Verlauf des Stücks entwickelt sich in der zweiten Hälfte ein euphorischer und triumphaler Lead, der für eine Kino-artige und emotional aufgeladene Stimmung sorgt. Es ist eine herausragende Melodie, die dem Album Tiefe und Dynamik verleiht.

The Long Way Home schließt das Album filmisch ab, ein Track, der sich selbstbewusst vom Rest abhebt.

Atmosphärisch und melodisch, neigt es zur Introspektion, ohne an Dynamik einzubüßen. Deutliche Synth-Stabs setzen ein starkes Statement, während ein tiefer, satter Bass dem Track Gewicht und Wärme verleiht.

Beyers Einsatz von Ping-Pong-Delays und ausgedehnten Halleffekten verleiht dem Track Tiefe und Raum und vermittelt ihm eine komplexe, strukturierte Atmosphäre. Es ist ein passendes Finale: nachdenklich, raffiniert und resonant, das das Ende der Reise signalisiert.


Mit Explorer Vol. 1 beweist Adam Beyer, dass sich das Warten auf manche Reisen lohnt.

Mehr als 20 Jahre nach seinem letzten Studioalbum ist er nicht nur mit einer Sammlung von Titeln zurück, sondern auch mit einer Absichtserklärung. Explorer Vol. 1 vereint Spitzenpower mit melodischer Tiefe und emotionaler Bandbreite.

Egal, ob ihr langjährige Drumcode-Anhänger seid oder seinen Sound zum ersten Mal hört, dieses Album festigt Beyers Platz an der Spitze des modernen Techno, zeigt aber auch seine Bereitschaft, die Grenzen immer weiter zu verschieben.


Highlights: Alto, Explorer, Desolate Lands, Do It For The Bass

Explorer Vol 1 erscheint heute, am Freitag, den 11. Juli und kann auf allen seriösen Online-Plattformen gestreamt und heruntergeladen werden.


Adam Beyer | Explorer Vol. 1

Adam Beyer beginnt seine Headliner-Residenz für RESISTANCE am Mittwoch, den 23. Juli im Amnesia und ist während der neunwöchigen Hochsommer-Serie stets präsent.

Bei der Openingparty spielt er Back-to-back mit Mau P auf der Terraza, wo sie von Mathame, Eli Brown, KOROLOVA, Massano, Max Styler und den Co-Headlinern ARTBAT begleitet werden.

Unten findet ihr die Tickets

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